InFoam Printing macht Weichschaum anpassungsfähiger, indem es das Materialverhalten von Autositzen, Matratzen, Polstern oder Schuhsohlen verändert.
Team| Adam Pajonk und ich waren für die Forschung und Entwicklung fast aller Aspekte der Technologie verantwortlich.
Ein Roboterarm injiziert flüssiges Harz in den Schaum, das darin aushärtet. Der Roboter ist so mobil, dass fast jede Form gedruckt werden kann.
Punkte und Linien aus flüssigem Polyurethan verschmelzen im Inneren des Schaums und werden zu festen Komponenten.
Auf unserer Suche nach innovativen Anwendungen haben wir zahlreiche Strukturen entwickelt. Das Ergebnis waren vier Prinzipien, die für spezielle Herausforderungen geeignet waren.
Individualisierte Härtezonen, angepasst an die Bedürfnisse jedes Einzelnen.
Stopper-Struktur, die in eine festgelegte Richtung blockiert.
Kantenverstärkung, die verhindert, dass man über die Kante rutscht.
Gedruckte Dübel, um Schrauben oder Klammern zu befestigen.
Die Herstellung von Mustern war das Herzstück unserer Forschung. Darum haben wir unseren Workflow ständig weiterentwickelt - in Software, Hardware und Organisation.
Design| Zunächst modellierten wir das Schaumvolumen und die Druck-Geometrie in Rhinoceros 3D und Grasshopper.
Übersetzen| Die Struktur wurde in einen speziellen Druckpfad für den Roboter übersetzt. Zu diesem Zweck haben wir ein eigenes Programm in Grasshopper entwickelt.
Injizieren| Auf unser Signal begann der Roboter mit dem Injizieren des Kunstharzes.
30 Studenten aus den Bereichen Design und Architektur waren eingeladen, für fünf Tage kreativ mit den Materialien von Covestro - einem Hersteller von Polyurethanen und Polycarbonaten - zu arbeiten. Wir - Dorothee Clasen, Adam Pajonk und ich - hatten die Idee, "Schäumen ein Skelett zu verleihen".
Patentierung| Nach dem überraschenden Erfolg unserer Idee auf dem Makeathon beschloss Covestro, die Forschung an InFoam Printing gemeinsam mit der Fachhochschule Münster fortzusetzen.
Innerhalb eines Jahres konnten wir drei Preise gewinnen. Daneben hielten wir mehrere Vorträge auf Fachmessen und Konferenzen. Das war eine großartige Bestätigung für unseren Forschungsansatz.
Auszeichnungen:
In 2019 starteten wir unser Forschungsprojekt und bauten ein Labor für InFoam Printing auf. Wir statteten das Labor aus, stellten spezielle Werkzeuge her, schrieben unsere eigenen Programme und begannen die Herstellung von Mustern.
Im Juni 2023 schlossen wir das Projekt nach vier Jahren großartiger Partnerschaften mit mehreren Industriepartnern erfolgreich ab.