2019 trat ein renommierter Automobilhersteller an uns und Covestro heran, um InFoam Printing für seine Autositze zu testen.
Die Herausforderung bestand darin, die Sicherheit und den Komfort von Autositzen mit kinetischen Strukturen zu verbessern.
Auf einem Kick-off-Workshop in 2019 stellten wir eine Serie von Prototypen vor. Diese basierten auf drei Prinzipien:
Stopper-Strukturen verhindern, dass Personen nach vorne rutschen.
Kantenverstärkungen halten die Form der Sitzkanten.
Seitenstabilisatoren verhindern, dass Personen über die Seite rutschen.
Die Stopper-Struktur überzeugte besonders. Alle Partner bewerteten sie als die innovativste und wirkungsvollste Struktur.
Die physikalische Funktion der Stopper-Strukturen wurde in den Labors des Automobilherstellers simuliert.
Die Simulationen ergaben: Stopper-Strukturen verhindern tatsächlich, dass Personen bei einem Autounfall über den Sitz nach vorne rutschen.
Es war nicht eindeutig klar, ob Stopper-Strukturen den Sitzkomfort beeinträchtigen würden. Um einen Extremfall darzustellen, druckten wir eine Stachel-Struktur. Dieser Sitz wurde dann beim Automobilhersteller getestet und für gut befunden: Die Stacheln konnten beim Sitzen nicht wahrgenommen werden.
Ökonomische Sicht| Unser Projekt endete mit einer wirtschaftlichen Evaluation. Verglichen mit bestehenden Lösungen war InFoam Printing - in diesem Stadium - noch viel zu teuer für die Massenproduktion. Alle Partner waren sich jedoch einig, dass unser Projekt eine großartige Chance zum Lernen und Wachsen war.
Die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem Bereich der Computersimulation gab uns ein großartiges Feedback zur Technologie - auch über das Kooperationsprojekt hinaus.
Unser Projekt hätte sich stärker auf radikal neue Funktionen konzentrieren sollen. Wir haben gelernt, dass es wenig erfolgversprechend ist, eine etablierte Technologie in der Massenproduktion ersetzen zu wollen.
Kooperationsprojekte sollten zeitlich großzügiger geplant werden, da große Partner (meist) längere Entscheidungsphasen haben.